Wiernsheimer Damen verspielen Sieg in letzter Minute 

06.02.2022 | SKV Oberstenfeld – TSV Wiernsheim 28:27 (14:17)

Nach zwei sieglosen Spielen in Folge wollten die Werschemer Damen um Manuela Schrenk am Sonntag gegen den Tabellenletzten aus Oberstenfeld endlich die ersten Punkte der Rückrunde einfahren. Nachdem das Hinspiel deutlich gewonnen wurde, wollten sich die Wiernsheimerinnen diese wichtigen Punkte nicht entgehen lassen.

Doch der Start des Spiels verlief ganz anders als geplant. Ehe man sich versah, lagen die TSVlerinnen mit 0:4 hinten. Zu hektisch war der Angriff und zu unkonzentriert die Abwehr – die Wiernsheimerinnen waren völlig überrumpelt und schienen gedanklich noch in der vorabendlichen Weinprobe festzustecken. Nach ein paar Umstellungen in der Abwehr und einigen Anweisungen der Trainerin fand das Gästeteam dann besser ins Spiel. Die Einsicht des Tages: Ein hohes Tempo ist der Schlüssel zum Erfolg, mit dem die Wiernsheimerinnen den Oberstenfelderinnen und ihrem eher gemächlichen Rückzugsverhalten den Zahn ziehen wollten. Dies gelang in den kommenden Minuten auch gut: Entweder wurde der Ball im Gegenstoß sicher im Tor untergebracht, mit Schwung in der noch unsortierten Abwehr die Lücke gefunden oder ein 7-Meter rausgeholt. So verwandelten die TSVlerinnen in ihrer stärksten Phase des Spiels den anfänglichen 5-Tore-Rückstand (6:1) durch 6 Tore von Ines und Silja Braun zunächst zum 7:7-Ausgleich und in den letzten 7 Minuten der Halbzeit sogar in einen 3-Tore-Vorsprung. Dieser Lauf wurde jedoch vom Halbzeitgong unterbrochen, sodass es mit einen Stand von 14:17 in die Halbzeit ging.

Eigentlich war der Plan, dieses Tempo und auch die Mentalität dieser starken Phase mit in die zweite Halbzeit zu nehmen. Leider gelang es den Frauen von der Platte in der zweiten Hälfte jedoch nicht mehr, ihre Schnelligkeit und Ausdauer auszuspielen. Zu selten konnte der Ball in der Abwehr oder im Tor gesichert und in einen Gegenstoß verwandelt werden. Stattdessen mühte sich der Angriff ein ums andere Mal im Positionsspiel ab, wo zwar einige Einzelaktionen und auch schöne Kombinationen immer wieder zum Erfolg führten, oft jedoch auch das angezeigte Zeitspiel zu einem überstürzen Abschluss führte oder der Ball verworfen wurde. Weder die Zeitstrafen der Gegnerinnen noch die insbesondere auf den Außenpositionen herausgeholten 7-Meter wurden konsequent genug genutzt und auch hinten taten sich die Wiernsheimerinnen schwer. Immer wieder fehlte in der Abwehr und im Tor die letzte Konsequenz, der letzte Biss oder die letzte Cleverness, um das Gegentor zu verhindern und den Vorsprung um mehr als 4 Tore beim 18:22 in der 40. Minute auszubauen. 

In der Endphase des Spiels sollte den Wiernsheimerinnen im zu hektischen und sichtlich erschöpften Angriff dann nicht mehr viel gelingen, sodass der SKV in der 49. Minute nach 3 Toren in Folge beim 23:23 zum ersten Mal ausgleichen konnte. In den letzten 10 Minuten gingen die Wiernsheimerinnen nun immer wieder mühsam ein Tor in Führung, bis sie 2 Minuten vor Spielende nach einem vergebenen 7 Meter zum ersten Mal nach fast 40 Minuten wieder ein Tor hinten lagen (28:27). 
Nach einem torlosen Angriff auf eigener Seite  konnten die Wiernsheimerinnen durch ein letztes Aufbäumen bzw. einen Fehlwurf des SKV zwar dessen 2-Tore-Führung verhindern, der Ballgewinn 15 Sekunden vor Schluss konnte jedoch nicht mehr zum erhofften Unentschieden verwandelt werden. Der Freiwurf von Verena Deininger kurz nach Abpfiff des Spiels schaffte es zwar noch über die Oberstenfelder Abwehr, landete dann jedoch in den Armen der Torfrau. So stand am Ende erneut eine Niederlage zu Buche, die im Gegensatz zur letzter Woche abgewendet hätte werden können – ja, eigentlich sogar müssen. 

Im nächsten Spiel am 12.02. treffen die Wiernsheimerinnen auf den SV Salamander Kornwestheim. Zwar wurden diese im Hinspiel überragend in die Knie gezwungen, das Spiel in Oberstenfeld zeigt jedoch eindrücklich, dass dies nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat und die Karten in jedem Spiel neu gemischt werden. Jetzt heißt es Ranglotzen und Weitertrainieren, um in Kornwestheim vielleicht endlich zur alten Stärke zurückzufinden.
Gute Besserung auch an unsere Torfrau Claudi, die sich in der ersten Halbzeit am Knie verletzte. Toi toi toi für dich!

In Oberstenfeld dabei waren: 
Claudia Freiberg, Alexandra Göhring (beide im Tor), Benita Kazenmaier, Tina Türksch (3), Daniela Mittner, Verena Deininger (7/2), Ines Braun (9/3), Tamara Weeber (1), Silja Braun (5), Sabrina Gläser, Helena Schwemin, Susann Sparwasser (2) 

Danke an unseren Fan-Reporter Kevin für die Fotos vom Spiel:

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