24.09.2022 | TSV Affalterbach – TSV Wiensheim | 31:20 (16:9)
Ausflüge nach Affalterbach gehören bekanntlich nicht unbedingt zu den handballerischen Lieblingsbeschäftigungen, einerseits wegen der langen Anfahrt, andererseits blieben die Punkte in den letzten Jahren in der Regel beim Gastgeber. Immerhin war die personelle Ausgangssituation für die Wiernsheimer Herren nicht schlecht. Neben den verletzten Niklas Aufrecht und Dominik Le fehlte Fabian Kühlwein, dafür stand Trainer Harry Adler mit dem Neuzugang Florian Eitel ein dritter Torhüter zur Verfügung. Und natürlich waren alle gespannt, wie sich die Mannschaft nach einer wechselhaften Vorbereitung mit stark schwankender Trainingsbeteiligung präsentieren und einsortieren würde. Affalterbach hingegen konnte personell nur mit zehn Spielern dagegenhalten.
Dass sich das Spiel trotzdem sehr einseitig zu Gunsten der Gastgeber entwickelte, zeigte sich jedoch schon nach den ersten Angriffen. Nach dem frühen Ausgleich durch Simon Martin zum 1:1 dauerte es bis zur 13. Minute, bis Fabian Buntak das zweite Wiernsheimer Tor erzielen konnte. Zu diesem Zeitpunkt hatte man aber schon sechs Gegentore gefangen, und Affalterbach legte weiter nach. Während die Wiernsheimer Abwehr unabgestimmt und langsam agierte, nutzten die Gastgeber die reichlich vorhandenen Lücken, um durch intelligente Anspiele an den Kreis zu Toren oder zumindest zu Strafwürfen zu kommen. Auf der anderen Seite hingegen rannten sich die Wiernsheimer Rückraumspieler ein ums andere Mal in der gegnerischen Abwehr fest und auch die seltenen Würfe aus dem Rückraum verfehlten meist ihr Ziel. So konnte Affalterbach den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 16:9 ausbauen.
Trotzdem war das Spiel zu diesem Zeitpunkt noch nicht völlig entschieden und Wiernsheim hätte sich durchaus noch wieder herankämpfen können. So stellte Harry Adler seine Abwehr nach der Halbzeit noch defensiver ein, um das generische Kreisläuferspiel zu unterbinden. Gleichzeitig sollten die Rückraumspieler mehr aus der Tiefe kommen und vor allem Fabian Buntak seine Sprung- und Wurfstärke aus vollem Anlauf ausnutzen. Diese Vorgaben wurden auch größtenteils umgesetzt, die Abwehr stand jetzt kompakter und machte Affalterbach das Leben zumindest schwerer. Dennoch kassierte man weiterhin unglückliche Gegentore, weil nach langen Angriffen von Affalterbach die Konzentration dann doch an der einen oder anderen Stelle wieder nachließ, bzw. jetzt auch die generischen Außenspieler zu freien Würfen kamen. Auch im Angriff spielten die Wiernsheimer jetzt „befreiter“ und mit deutlich mehr Druck. Weil aber zu viele freie Chancen nicht genutzt und zu viele Rückraumwürfe nicht das Tor, bzw. nur Pfosten oder Latte trafen, gelang es jedoch nicht, den Abstand zum Gegner zu verkürzen. In der 39. Minute war Affalterbach erstmals auf zehn Tore enteilt. Zudem häuften sich jetzt wieder einfache technische Fehler und Ballverluste, die – in Kombination mit einem suboptimalen Rückzugsverhalten – den Gegner zum weiteren Toreschießen einluden.
So ging dieses erste Saisonspiel leider völlig verdient mit 31:20 an die Gastgeber. Bleibt zu hoffen, dass jetzt nach Ende der Urlaubszeit Trainer Harry Adler in den kommenden Wochen mit einer vollständigen Mannschaft an den vorhandenen Schwachpunkten arbeiten kann.
Es spielten: Stephan Bellon, Adiran Machauer, Florian Eitel (Tor), Kaspar Kraxner (1), Max Augsten (2/2), Tim Wein (3), David Ullmann, Josua Mohr (2), Philipp Schimke (2), Fabian Buntak (7), Thorsten Meier, Simon Martin (3)