31.03.23 | SG Weissach im Tal – TSV Wiernsheim | 21:36 (16:19)
Was sich dem Ergebnis nach wie ein Durschmarsch unserer Frauen im Spiel gegen die SG Weissach liest, war in den ersten 35 Minuten des Abstiegsduells in Wirklichkeit alles andere als ein Zuckerschlecken. Getreu dem Motto „Ohne Spannung fehlt etwas“ war auch in diesem Spiel wieder ein Wechselbad der Gefühle geboten. Doch beginnen wir von vorne…
Nachdem es die Werschemerinnen im Hinspiel gegen die SG vor zwei Wochen nicht über ein Unentschieden hinausgeschafft hatten und zudem erneut einige Spielerinnen fehlten, stellte sich das Schrenk-Buntak-Team gedanklich bereits im Vorfeld des Rückspiels auf ein erneut enges Match ein.
Zunächst fanden die Frauen von der Platte zwar gut ins Spiel und lagen schnell mit 1:4 in Führung. Dann berappelten sich die Weissacherinnen jedoch und kamen ein um andere Mal mit viel zu wenig Gegenwehr des zu später Stunde wohl schon etwas müden Wiernsheimer Abwehr-Torfrau-Gespanns zum Torerfolg. Eine Weile konnten die TSVlerinnen noch die Oberhand behalten und trotz einiger liegengelassenen Chancen knapp in Führung bleiben. Beim 12:11 kamen sie dann jedoch ins Hintertreffen und kassierten zudem noch eine 2-Minuten-Strafe. Man fühlte sich schon an das Hinspiel erinnert, bei dem Wiernsheim eine zwischenzeitliche 4-Tore-Führung ebenfalls verspielt hatte. Doch scheinbar durch die Unterzahl-Situation motiviert, gaben die Gäste noch einmal alles und spielten sich bis zur Halbzeit durch geduldiges Ausspielen der Angriffe einen 3-Tore-Vorsprung heraus. Einerseits standen auf der Toranzeige nach 30 Minuten somit erfreuliche 19-Tore auf Seiten der Wiernsheimerinnen – ein Halbzeitstand, der eher dem sonst üblichen Wiernsheimer Endstand ähnelt. Auf der anderen Seite mussten sie aber auch 16 Gegentore hinnehmen, woran in der zweiten Halbzeit unbedingt gearbeitet werden musste.
Die Devise hieß also wie bereits im letzten Spiel: „Wir lassen es jetzt nicht nochmal eng werden. Und dieses Mal wirklich!“ Vielleicht klappt dieses Vorhaben dann im nächsten Spiel, in dieser Partie ließen die Wiernsheimerinnen ihre Gegnerinnen jedoch abermals aufholen und beim 20:21 sogar auf ein Tor herankommen. Erneut war es dann eine Unterzahl-Situation, die die Wende für die Gäste einleitete, denn in den letzten 25 Minuten des Spiels sahen die drei mitgereisten Wiernsheimer Fans eine wie ausgewechselte Gästemannschaft, die in dieser Zeit nur noch ein einziges (!) Gegentortor zuließ. Mit schnellen Toren, schön ausgespielten Angriffen und perfekt gestellten Sperren von Kreisspielerin Sabrina Gläser gelang es vor allem den Rückraumspielerinnen Tina Türksch, Ines Braun, Selina Alea Horcas und Silja Braun immer wieder, die Lücke zu finden und den Ball nun sicher im gegnerischen Tor einzunetzen.
Auch vom 7-Meter-Punkt lief es rund und Ines brachte alle sechs Strafwürfe im Netz der Weissacherinnen unter. Diese hatten dem TSV kaum noch etwas entgegenzusetzen, schafften es nur selten, das Werschemer Abwehr-Bollwerk zu überwinden und mussten sich mit einem einzigen weiteren Tor in der 40. Minute zufriedengeben.
Auf Seiten der Wiernsheimerinnen machte sich hingegen mit jedem geworfenen Tor eine große Erleichterung breit und sie spielten das Spiel mit viel Spielfreude, Teamgeist und sichtlich unbeschwert zu Ende.
So sichern sich die TSVlerinnen an diesem Spieltag nicht nur einen 21:36-Kantersieg und eine verdiente Revanche für das Unentschieden im Hinspiel, sondern auch den Klassenerhalt. Da die Verfolgerinnen aus Marbach-Rielingshausen am Sonntag ihr Match gegen die HSG Neckar verloren, können sie im besten Fall zwar noch mit Wiernsheim gleichziehen. Da die Wiernsheimerinnen jedoch den direkten Vergleich gewinnen, sichern sie sich mit diesem Sieg auch den rettenden 8. Tabellenplatz und somit eine weitere Saison in der Bezirksliga.
Als nächstes geht es nach einer zweiwöchigen Osterpause am 22.4. auswärts gegen den SV Kornwestheim, der sicher alles geben wird, um seiterseits den zweiten Platz zu verteidigen.
Es spielten:
Alexandra Göhring (im Tor), Tina Türksch (8), Verena Deininger (2), Anna Ketterl, Ines Braun (13/6), Tamara Weeber (1), Silja Braun (4), Selina Aleo Horcas (5), Sabrina Gläser, Theresa Kraxner (3)