18.10.2024 | TSV Wiernsheim – HB Ludwigsburg 2 | 20:22 (10:14)
Nach zwei Auftaktniederlagen zum Rundenstart wollten es die Werschemer Frauen am Sonntag vor heimischer Kulisse besser machen und sich die ersten zwei Punkte der Saison sichern. Nachdem es am Samstag noch danach ausgesehen hatte, dass die TSVlerinnen mit nur einer Auswechselspielerin antreten müssen, standen zum Anpfiff immerhin neun Spielerinnen bereit, um der vollbesetzten gegnerischen Bank der HB Ludwigsburg 2 Paroli zu bieten.
In den vergangenen zwei Spielen war das Team um Trainer Engelsberger fulminant ins Spiel gestartet. Dieses Mal sah das jedoch deutlich anders aus: Die Hausherrinnen standen zwar stabil in der Abwehr, hatten im Angriff jedoch sichtliche Ballprobleme, sodass der Ball immer wieder ohne große Bedrängnis in den Armen der Ludwigsburgerinnen landete, die ihre Konter meist in Tore umzuwandeln wussten. Bis zum 4:5 in der 13. Minute konnten die Frauen von der Platte noch mithalten und einige Chancen vereiteln, dann mussten sie ihre Kontrahentinnen jedoch beim 8:13 kurz vor Ende der ersten Halbzeit zum ersten Mal mit fünf Toren davonziehen lassen. Die Ballunsicherheit machte sich nun auch vom 7-Meter-Punkt bemerkbar, wo insgesamt vier Treffer liegengelassen wurden. Durch eine zweiminütige Überzahl kurz vor dem Abpfiff konnte der Abstand noch einmal verkürzt werden, sodass nach 30 Minuten beim Halbzeitstand von 10:14 die Seiten gewechselt wurden.
In seiner Halbzeitansprache fand Trainer Marcel Engelsberger deutliche Worte und appellierte an sein Team, mit mehr Ideenreichtum und Abwechslung im Angriff zu agieren, um die gegnerische Abwehr aus der Reserve zu locken. Zudem sollten die einfachen Fehler und Ballunsicherheiten abgestellt werden, um sich für die gute Abwehrarbeit im Positionsspiel zu belohnen.
Die TSVlerinnen fassten sich nach der Verschnaufpause ein Herz und kämpften sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase durch schöne Kombinationen im Angriff, kreative Kreisanspiele, ein konsequentes Rückzugsverhalten und einige Paraden auf zwei Tore an die Ludwigsburgerinnen heran. Beim 16:18 in der 46. Minute witterten die Werschemerinnen um Topscorerin Ines Braun, die zeitweise den Sieg mit eisernem Willen im Alleingang zu erringen schien, zum ersten Mal ihre Chance auf den ersten Punkt. Immer wieder gelang es ihnen, ihr Können abzurufen und den Ball im Ludwigsburger Tor einzunetzen. Doch auch die laufstarken Gegnerinnen hatten meist eine schnelle Antwort parat und hielten mit vereinten Kräften dagegen. Es entstand ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das den bereits vom Herrenspiel gebeutelten Fans einiges an Nervenstärke abverlangte.
Trotz einer guten Leistung und eines Kampfs bis zur letzten Sekunde gelang es den Wiernsheimerinnen nicht, die letzten beiden Tore zum HB Ludwigsburg aufzuschließen, sodass sie sich mit 20:22 geschlagen geben mussten.
Am Ende konnten die Werschemerinnen zwar die zweite Hälfte für sich entscheiden, der Abstand aus der ersten Halbzeit war jedoch zu groß für die unermüdlichen Gegnerinnen.
Mit einer Leistung wie in der zweiten Hälfte wäre mehr drin gewesen. Dennoch konnten die Wiernsheimerinnen erneut zeigen, dass sie auch mit kleinerer Bank mithalten können. Wenn es ihnen im nächsten Spiel gegen die TSF Ditzingen endlich gelingt, ihr Können über die vollen 60 Minuten abzurufen, steht den ersten Punkten nichts mehr im Weg. Um das zu üben bleibt den TSVlerinnen nun zwei Wochen Zeit – das nächste Spiel findet am 3.11. erneut in der heimischen Lindenhalle statt.
Es spielten:
Alexandra Göhring (im Tor), Linda Volkmann, Theresa Kraxner (3/1), Daniela Mittner (1), Anna Ketterl (1), Ines Braun (8/1), Maren Broschek, Silja Braun (4), Verena Deininger (3/1), Tamara Weeber