03.05.2025 | TSV Wiernsheim – Habo Bottwar SG 2 | 23:32 (12:11)
Es war ein besonderer Nachmittag in der Lindenhalle – nicht nur, weil sich die Frauen von der Platte noch einmal mutig gegen die Tabellenzweiten der SG Bottwar 2 stemmten, sondern auch, weil es vorerst der letzte Auftritt dieser Mannschaft in ihrer gewohnten Konstellation war.
In der Anfangsphase taten sich die Hausherrinnen im Angriff noch etwas schwer, vor allem die Treffsicherheit fehlte. Trotz einiger nicht verwerteter Chancen blieb das Team aber stets auf Tuchfühlung und ließ die Gäste nicht davonziehen. Die Abwehr stand kompakt und kämpferisch – oft musste im Angriff unter angezeigtem Zeitspiel improvisiert werden, was die Werschemerinnen mit Geduld und Spielwitz lösten. Nachdem die TSVlerinnen immer ein Tor im Rückstand gelegen hatten, gelang in der 27. Minute schließlich die erste Führung – und mit einem knappen 12:11-Vorsprung ging es in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie weiter offen. Wiernsheim ließ sich nicht von der etwas offensiver agierenden Gästeabwehr aus dem Konzept bringen und behauptete die Führung noch bis in die Schlussviertelstunde. Immer wieder konnte die gegnerische Abwehr ausgetanzt oder ein 7m-Strafwurf herausgeholt werden, sodass die Frauen von der Platte stets mit einem Tor in Führung gingen. Dann jedoch schwanden wie so oft die Kräfte – während Bottwar personell aus dem Vollen schöpfen konnte, fehlten bei den Gastgeberinnen zunehmend die Mittel, um gegenzuhalten. Die SG nutzte diese Phase eiskalt aus und setzte sich durch (zu) einfach herausgespielte Aktionen Tor um Tor ab, sodass die Begegnung am Ende mit 23:32 deutlicher ausfiel, als der Spielverlauf lange vermuten ließ. Würden die Spiele in der Bezirksoberliga nach 50 Minuten abgepfiffen, hätten sich die Werschemer Damen wohl schon so manchen Tabellenplatz weiter oben gesichert. So beenden sie die Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Trotzdem war das Ergebnis an diesem Tag nur zweitrangig. Denn es war ein emotionaler Abschluss – nach vielen gemeinsamen Jahren bzw. gar Jahrzehnten wird der TSV Wiernsheim in der kommenden Saison keine eigene Frauenmannschaft stellen. Einige Spielerinnen gehen beruflich, familiär oder privat neue Wege. Gespräche mit umliegenden Vereinen über mögliche Kooperationen oder Spielgemeinschaften laufen bereits. Das Ziel bleibt jedoch, beim Dreikönigsturnier 2026 mit einem eigenen Team in der heimischen Halle anzutreten – als Zeichen der Verbundenheit und des Teamgeists, der diese Mannschaft immer ausgezeichnet hat. In den kommenden Monaten gilt es nun Lösungen zu finden, wie bspw. durch eine Spielgemeinschaft im neuen Bezirk Schwarzwald-Rhein die Frauenmannschaft wieder reaktiviert werden kann.
Ein großer Dank gilt Theresa Kraxner, die in der Rückrunde das Trainerinnenamt übernommen und das Team mit viel Herz und Einsatz begleitet hat. Auch wenn – abgesehen vom heimischen Dreikönigsturnier – die ganz großen Siege ausblieben, waren Spaß und Spielfreude in Training und Spiel jederzeit deutlich zu spüren. Ebenso danken wir Julia Winkler für ihre wertvolle Unterstützung am Spielfeldrand und darüber hinaus.
Jetzt geht es erstmal in eine wohlverdiente Trainingspause – mit vielen gemeinsamen Erinnerungen im Gepäck und der Hoffnung, dass dies kein Abschied für immer war. Und wer weiß: Vielleicht beginnt schon bald ein neues Kapitel. Die TSVlerinnen bleiben in jedem Fall verbunden – auf der Platte oder daneben.
Es spielten:
Alexandra Göhring (im Tor), Linda Volkmann (1), Tina Türksch (4), Theresa Kraxner (3), Anna Ketterl, Ines Braun (5), Maren Broschek (1), Silja Braun (4), Leonie Eisenhardt (1), Anna Luff, Tamara Weeber (4/1)