11.03.2023 | TSV Wiernsheim – TV Markgröningen | 39:25 (17:13)
Nach zuletzt drei Siegen in Folge, mit denen zumindest der Anschluss an den Tabellen-Vorletzten hergestellt werden konnte, stand für die Wiernsheimer Herren am Samstagabend ein weiteres „4-Punkte-Spiel“ auf dem Programm. Um weiterhin eine Chance im Abstiegskampf zu haben, musste auch an diesem Wochenende unbedingt ein Sieg eingefahren werden. Gegner war der TV Markgröningen, gegen den man im Hinspiel noch eine 23:32-Klatsche eingefangen hatte. Während Wiernsheim auf eine (fast) volle Bank zurückgreifen konnte, waren die Gäste mit lediglich einem Ersatzspieler angereist.
Schon daraus ergab sich das spielerische Konzept, das von Trainer Harry Adler auch immer wieder eingefordert wurde: Konsequentes Tempospiel nach vorne, um die konditionelle Überlegenheit auszunutzen. Gleichzeitig sollten im Angriff durch hohen Druck Zweikampfsituationen gesucht werden, um den Gegner durch mögliche Zeitstrafen zusätzlich zu schwächen. Nun ja, diese Vorgabe wurde nur bedingt umgesetzt. Zwar traten die Wiernsheimer von Beginn an konzentriert auf, agierten aber insgesamt zu zögerlich. Bis zur zehnten Minute verlief das Spiel daher noch ausgeglichen. Danach liefen die Gastgeber so langsam warm. Fabian Buntak nutzte endlich einmal seine Sprung- und Wurfkraft zu einfachen Toren aus dem Rückraum. So hatte man sich nach einer Viertelstunde erstmals einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeitet, bei dem es auch für längere Zeit bleiben sollte. Für den Rest der ersten Halbzeit lief das Spiel so „vor sich hin“. Auch bedingt durch eigene Zeitstrafen (die sich im Spielstand glücklicherweise nicht negativ auswirkten) kam kein richtiger Spielfluss zustande und viele Tore fielen aus Einzelaktionen. Immerhin aber machten die Wiernsheimer Herren konsequent weiter Tempo und gingen mit einem Vorsprung von 17:13 in die Halbzeitpause.
Angesichts vergleichsweise vieler erzielter Tore konnte Trainer Harry Adler seinen Jungs im Angriff nicht viel vorwerfen, mahnte aber immer wieder, verstärkt in die Zweikämpfe zu gehen. Das Ziel, die personelle Schwächung des Gegners, erledigte sich dann aber auf eine andere Weise: Kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit traf der Markgröninger Linksaußen den Wiernsheimer Torwart aus freiem Wurf im Gesicht und wurde dafür mit einer Roten Karte vom Platz gestellt. Stephan Bellon, der bis dahin schon eine starke Partie gezeigt hatte, konnte glücklicherweise weiterspielen. Durch den krankheitsbedingten Ausfall des zweiten Torwarts hätten die Gastgeber sonst ein ernsthaftes Problem bekommen. Dieses bekamen in den Folgeminuten zunehmend die Gäste aus Markgröningen. Besonders die Wiernsheimer Rückraumspieler schalteten jetzt einen Gang hoch und bauten den Vorsprung langsam, aber kontinuierlich aus. Als Markgröningen in der 42. Minute eine Auszeit nahm, hatte man sich beim Stand von 24:17 bereits einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet. Und die Wiernsheimer Tormaschine (dass ich das jemals schreiben würde…) kam danach erst richtig auf Touren. David Ullmann erzielte etliche schöne Treffer aus dem Rückraum und Josua Mohr wühlte sich immer wieder erfolgreich durch die gegnerische Abwehr.
In der eigenen Defensive klappte die Zusammenarbeit immer besser, und was an Würfen noch durchkam, wurde ein ums andere Mal von Stephan Bellon entschärft, der mit hervorragendem Stellungsspiel und unglaublichen Reflexen praktisch an jeden Wurf der Markgröninger noch eine Hand oder einen Fuß dranbekam. Als Wiernsheim dann beim Stand von 30:22 in der 52. Minute eine Auszeit nahm, war das Spiel entschieden. Vorgabe des Trainers für die verbleibende Zeit war, mindestens einen Zehn-Tore-Vorspung herauszuholen, um bei eventueller Punkte-Gleichheit im direkten Vergleich mit Markgröningen vorne zu liegen. Und auch dies gelang. Die hinten abgefangenen Bälle wurden endlich auch in einfache Tempo-Gegenstoß-Tore umgemünzt. Die Gäste, die bedingt durch eine weitere Rote Karte die letzten vier Minuten in Unterzahl spielen mussten, hatten außer ein paar Würfen aus dem Rückraum nichts mehr entgegenzusetzen. So endete das Spiel mit einem souveränen 39:25-Sieg der Wiernsheimer, wodurch man erstmals den letzten Tabellenplatz hinter sich lassen konnte.
Dennoch ist dieser Sieg kein Grund, sich zurückzulehnen, denn mit Metter-Enz, Ditzingen und Kornwestheim stehen für die Wiernsheimer noch drei schwere Spiele gegen Mannschaften von der Tabellenspitze auf dem Programm.
Es spielten: Stephan Bellon, Kaspar Kraxner, Max Augsten (2/1), Dominik Le (2), Tim Wein (3/1), David Ullmann (5), Josua Mohr (8), Philipp Schimke, Fabian Buntak (8/1), Fabian Kühlwein (5), Niklas Aufrecht (4/1), Simon Martin (2)