Auch in Vaihingen keine Punkte für die Herren

22.09.2019 | HC Metter-Enz 3 – TSV Wiernsheim | 20:18 (9:12)

Nach dem verkorksten Saisonauftakt wollten die Herren zeigen, dass sie nicht nur Motzen, sondern auch Handball spielen können. Allerdings war die Ausgangssituation für das zweite Saisonspiel gegen die HC Metter-Enz 3 nicht gerade günstig. Diverse Stammspieler hatten sich urlaubsbedingt abgemeldet oder fielen verletzungsbedingt aus. So traten die Wiernsheimer mit einer Rumpftruppe von gerade einmal acht voll einsatzfähigen Spielern an, verstärkt durch Daniel Fischer und die angeschlagenen Kaspar Kraxner und Dennis Pfaffenbach. Insofern rechnete sich Trainer Stefan Hornitschek gegen die Routiniers aus Vaihingen keine allzu großen Chancen aus.

Aber wie schon des Öfteren zeigte sich auch an diesem Sonntagabend, dass die Wiernsheimer immer dann zeigen, was in ihnen steckt, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Zwar gelang dem Gegner das erste Tor, aber das sollte für lange Zeit die einzige Führung der Hausherren bleiben. Wiernsheim spielte in der Abwehr konzentriert und arbeitete gut zusammen. Im Angriff konnte man – mit Sicherheit auch bedingt durch die ungewöhnliche Zusammensetzung – zwar nicht unbedingt spielerische Glanzpunkte setzen, aber viele Angriffe konnten durch schöne Einzelaktionen abgeschlossen werden. Auch die Vorgabe des Trainers, den Gegner immer wieder durch schnelle Gegenstöße unter Druck zu setzen, wurde gut umgesetzt, leider aber nicht immer konzentriert zu Ende gespielt. Gestützt auf einen sicheren Rückhalt im eigenen Tor konnte man so bis zur 27. Minute eine komfortable 12:6-Führung herausspielen. Leider leistete man sich gegen Ende der ersten Halbzeit einige unnötige Ballverluste, so dass man nur mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause gehen konnte. Dennoch konnte man insgesamt mit der Leistung der ersten Halbzeit zufrieden sein.

In der zweiten Hälfte musste Trainer Stefan Hornitschek leider auf den weiteren Einsatz von Simon Martin verzichten, dessen Wade wieder zugemacht hatte (medizinische Ratschläge werden dankend entgegengenommen). Diese personelle Lücke wurde aber zunächst auf spektakuläre Weise von Torhüter Stephan Bellon ausgefüllt, der sich in diesem Spiel ein normales Trikot übergezogen hatte und auf Rechtsaußen für Furore sorgte. So gelangen ihm in kurzer Zeit zwei Tore (eins sogar per Sprungwurf aus dem Rückraum), zudem holte er einen Siebenmeter und eine 2-Minutenstrafe heraus. Auch spieltaktisch (wie verhalte ich mich in Unterzahl…) dürfte sich der eine oder andere Nachwuchsspieler gern etwas von ihm abschauen. Leider kam von den anderen Positionen in dieser Phase zu wenig Unterstützung. Vielleicht waren es auch die langsam nachlassenden Kräfte und die fehlende Spielpraxis der Ersatzspieler, jedenfalls gelangen in der zweiten Halbzeit im Angriff nur selten zwingende Aktionen. In der Abwehr jedoch wurde (meistens) hervorragend gearbeitet und so konnte man bis zur 51. Minute einen Zwei-Tore-Vorsprung halten. In der Endphase hatte die HC Metter-Enz aber einfach mehr Durchschlagskraft und Erfahrung aufzubieten und schaffte vier Minuten vor Schluss mit dem 17:17 erstmals den Ausgleich. Wiernsheim fehlte zwar nicht der Wille, aber die Kraft, diesen Druck noch kontern zu können und so ging das Spiel unglücklich mit zwei Toren verloren.

Auch wenn nach der Niederlage alle mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen, sollte man dennoch versuchen, auf den positiven Aspekten dieses Spiels aufzubauen. Vielen Dank nochmal an alle, die kurzfristig und „unbürokratisch“ ausgeholfen und damit dieses Spiel überhaupt erst ermöglicht haben!

Es spielten:Adrian Machauer (Tor), Simon Martin (3/1), Kaspar Kraxner (1), Christian Gunzelmann (2), Daniel Fischer, Stephan Bellon (2), Fabian Buntak (8/3), Fabian Kühlwein (2), Dennis Pfaffenbach, Florian Gölz, Kilian Marquardt

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