22.09.2019 | HC Metter-Enz – TSV Wiernsheim | 28:24 (11:11)
Eine tolle Abwehrarbeit, hohes Tempo und konsequent ausgespielte Tempogegenstöße – das waren die großen Stärken der TSV-Damen bei ihrem Kantersieg gegen die HSG Neckar FBH zum Saisonstart.
Mit diesem Erfolgsrezept wollten die Wiernsheimerinnen auch vergangenen Sonntag gegen den HC Metter-Enz ankämpfen. In der Praxis bestimmten allerdings große Lücken in der Abwehr, viele Ballverluste im Aufbauspiel und vergebene Torchancen das Auftreten der Gäste von der Platte. Dabei erwischten die TSVlerinnen einen guten Start und gingen mit 3:0 in Führung. Warum dann ein Bruch mit vier Gegentoren in Folge ins Spiel kam, ist schwer zu erklären. Ab dem 4:3 in der 14. Minute entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Keines der beiden Teams konnte sich mit mehr als einem Tor absetzen. Sicherlich spannend für die Zuschauer, für Trainerin Manuela Schrenk auf der Bank wohl eher ein Nervenspiel. Besonders schwer taten sich die Wiernsheimerinnen dabei im Positionsangriff: Wenn die Gäste nicht gleich über ein schnelles Spiel zum Abschluss kamen, suchten sie zu überhastet eine Einzellösung und verschenkten Bälle, anstatt konsequent Druck zu machen und durch die sich bietenden Lücken zu gehen. Auch in der Abwehr stimmte die Ballorientierung überhaupt nicht, wodurch die Gastgeberinnen ein fürs andere Mal durch die Wiernsheimer Reihe marschieren konnten. Dank einiger guten Paraden von Torfrau Claudia Freiburg reichte es trotzdem für ein 11:11- Unentschieden zur Pause.
Puh. Erstmal durchschnaufen. Das hatten sich die Wiernsheimerinnen anders vorgestellt. Trainerin Schrenk appellierte in ihrer Halbzeitansprache an die eigenen Stärken, die sich die TSVlerinnen in der Vorbereitung hart erarbeitet hatten. Besonders in puncto Ballsicherheit und Abstimmung in der Abwehr war in diesem Spiel noch viel Luft nach oben. Doch auch nach Wiederanpfiff war das Wiernsheimer Spiel von Unsicherheiten geprägt: Seien es weggeworfene Bälle im Angriff oder verlorene 1-gegen-1-Situationen in der Abwehr, die den Gegnerinnen ein freies Durchmarschieren ermöglichten. So rannten die Wiernsheimerinnen ab der 40. Minute einem vier-Tore-Rückstand (14:18) hinterher, den sie nicht mehr aufholen konnten: Trotz einer kämpferischen Leistung reichte es am Ende deshalb nur zu einer 24:28-Niederlage. Die spielfreie Woche wollen die TSV-Damen nun nutzen, um an den offenbarten Schwächen zu feilen. Dann finden sie im Heimspiel gegen Tamm am 06.10. sicherlich auch wieder das richtige Rezept – nämlich das mit viel Tempo, mehr Ballsicherheit und zwei Punkten im Gepäck.
Es spielten:
Claudia Freiberg, Madeleine Giraud (beide im Tor), Josephine Hauser, Tina Türksch (2), Inga Stradinger, Helena Schwemin, Ines Braun (5/2), Sandra Ketterl, Sabrina Gläser (1), Silja Braun, Nicole Winkler (12/2), Theresa Kraxner (2), Susann Sparwasser (1)