Schlecht gespielt, trotzdem gewonnen und Tabellenspitze erobert

13.10.2019 | SG Weissach – TSV Wiernsheim | 20:21 (11:10)

Die Handballerinnen des TSV Wiernsheim gewannen trotz einer spielerisch schlechten Leistung ihr Auswärtsspiel beim Aufsteiger aus Weissach im Tal mit 21:20. Die TSVlerinnen erobern mit ihrem dritten Sieg im vierten Spiel damit die Tabellenspitze der Bezirksklasse Enz-Murr.

Es war ein mehr als zähes Spiel am Sonntagabend, das sich am Ende zu einem echten Krimi entwickelte. Trotz eines wegen Verletzungen und Urlaub stark dezimierten Kaders wollten die Wiernsheimerinnen selbstbewusst und mit dem Schwung der tollen Leistung gegen Tamm in die Partie gegen die SG Weissach im Tal gehen. Doch schon in den ersten Spielminuten deutete sich an, dass das Spiel beim Bezirksklasse-Aufsteiger kein Selbstläufer werden würde.

Die Damen von der Platte waren von Beginn an zu langsam auf den Beinen und im Kopf. So gelang es ihnen nicht, den Gegnerinnen ihr gewohntes Tempospiel aufzudrücken. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match, bei dem beide Mannschaften mit Unsicherheiten und vergebenen Chancen glänzten. Besonders schwach zeigten sich die Gäste aus Wiernsheim vom 7-Meter-Punkt: In der ersten Hälfte parierte die gegnerische Torfrau alle vier Würfe von der Linie. Mit einem enttäuschenden 10:11- Rückstand ging es in die Pause.

Trainerin Manuela Schrenk forderte von ihren Spielerinnen vor allem mehr Schnelligkeit im Spiel nach vorn und Konzentration beim Torabschluss. Doch die Wiernsheimerinnen taten sich im Angriff, auch wegen des Harzverbots in der Halle, weiter schwer. Lediglich Susann Sparwasser, die ein tolles Spiel ablieferte und die Wiernsheimerinnen mit neun Toren zum Sieg führte, zeigt sich von Linksaußen und im Tempogegenstoß äußerst treffsicher. Die Lethargie im Offensivspiel konnten die TSVlerinnen glücklicherweise mit einer guten Defensivleistung ausgleichen. Silja Braun und Theresa Kraxner gelang es im Mittelblock immer wieder, die Gegnerinnen mit fairen Mitteln vom Ball zu trennen und so deren Spiel zu unterbrechen. Nachdem sich zunächst auch in Hälfte zwei keines der beiden Teams absetzen konnte, gingen die Wiernsheimerinnen nach 48 Minuten erstmals nach der Anfangsphase wieder mit zwei Toren in Führung (19:17). Der Groschen schien gefallen. Doch wieder machten sich die Gäste mit einer Reihe vergebener Chancen das Leben selber schwer und ließen Weissach zum 20:20 ausgleichen. Es entwickelte sich eine Zitterpartie auf beiden Seiten, bei der Susann Sparwasser 25 Sekunden vor Schluss die Nerven behielt und ihren Tempogegenstoß zum 21:20 sicher verwandelte.

Das war alles andere als eine Glanzleistung, aber „solche Spiele musst du eben auch erst einmal gewinnen“, analysierte Schrenk nach der Partie. Mit 6:2 Punkten auf dem Konto verabschieden sich die Wiernsheimerinnen nun von der Tabellenspitze in eine zweiwöchige Spielpause, bis sie am 3. November gegen den HB Ludwigsburg wieder Gas geben wollen. Dann hoffentlich ohne Ladehemmungen.

Es spielten:
Claudia Freiberg, Madeleine Giraud (beide im Tor), Tina Türksch (1), Inga Stradinger (1), Ines Braun (3), Sabrina Gläser, Silja Braun (3), Nicole Winkler (1), Theresa Kraxner (3/1), Susann Sparwasser (9)

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