Rückblick: Drei-Königs-Turnier 2020 lockt Handballfreunde in die Lindenhalle

Was haben Toni Kroos, Dieter Thomas Vierschanzentournee-Sieg und das Wiernsheimer Drei-Königs-Turnier gemeinsam? Richtig, es geht um tollen Sport auf – mehr oder weniger – Weltklasse-Niveau. Na gut, das mit dem Niveau lassen wir mal so stehen. Aber egal ob Hochleistungs- oder Amateursport, eines verbindet alle drei: Sie haben sich Anfang Januar zum 30. Mal gejährt.

Das veranlasst natürlich nicht nur die Fußball- und Skisprungfans zum Feiern. Auch – oder gerade – die Wiernsheimer Handballfreunde haben sich anlässlich des 30. Hans-Peter Hoffmann Gedächtnis-Turniers wie immer einiges vorgenommen und die Lindenhalle in Schuss gebracht, dem Schichtplan mit knapp hundert Helfern Leben eingehaucht und Mannschaften aus und um das Gäu herum akquiriert.

Mit Erfolg. Den Anfang machte dabei am Freitagabend traditionell das AH-Turnier. Sechs Mannschaften, darunter zwei Werschemer-Teams, hatten sich für die Ü32-Runde gemeldet. Für unsere „bissle über Ü32“-Lokalmatadoren keine leichte Aufgabe. Dennoch zeigte Wiernsheim I gleich zu Beginn eine couragierte Leistung und sicherte sich mit dem Sieg über Kornwestheim die Teilnahme am kleinen Finale. Für das zweite Heim-Team lief es leider nicht so gut. Nach der Niederlage gegen Rutesheim/Renningen präsentierte sich Wiernsheim II als guter Gastgeber und hielt die Rote Laterne hoch. Auch Wiernsheim I zog im Spiel um Platz drei den Kürzeren und reihte sich hinter dem Sieger aus Rutesheim/Renningen, den erstmals teilnehmenden Betzingern und der SG Hirsau/Calw/Bad Liebenzell auf dem vierten Rang ein. Das Tableau an fünfter Stelle komplettierte das Team des SV Salamander Kornwestheim.

TSV-Herren gehen leer aus

Nachdem die von den alten Herren so fleißig leer gefegten Tobola-Regale und Bierfässer wieder aufgefüllt waren, konnte der Turnierbetrieb am Samstagmorgen mit den Herren weitergehen. Acht Mannschaften, darunter eine bunte Mischung aus neuen Gesichtern und altbekannten Sportsfreunden, versprachen ein hochwertiges und spannendes Turnier. Den aus Wiernsheimer Sicht leider wenig erfolgreichen Anfang machten dabei die Hausherren im Derby gegen Mühlacker. Die Blau/Gelben unterstrichen von Beginn an ihre Ambitionen und ließen den Werschemern keine Chance. Auch in den zwei folgenden Partien gegen die SG Sulzfeld/Bretten und die SpVgg Renningen setzte es für das Team von Stefan Hornitschek deutliche Niederlagen. Der Stimmung in der Halle tat das jedoch keinen Abbruch: Die zahlreichen Fans in der freuten sich über tollen Handballsport, bei dem sich am Ende das Kornwestheimer Team vor Mühlacker und dem KIT SC Karlruhe durchsetzte. Und die zum großen Teil noch sehr jungen Werschemer Spieler zeigten gegen ihre deutlich höher spielenden Gegner über weitere Strecken eine ordentliche Leistung.

Wiernsheimer Damen setzen Akzente

Auch für die Damen schien die Aufgabe am Sonntag nicht wesentlich leichter – und das nicht nur wegen des in alter Gewohnheit zelebrierten Bar-Abends. Während Rutesheim eine Klasse über den TSVlerinnen (und den Renningerinnen) spielen, rangieren die Damen des HC Oppenweiler/Backnang und der SG Stutensee/Weingarten noch eine Liga weiter oben. Trotzdem: „Kein Grund gleich nervös zu werden“, appellierte Manuela Schrenk an ihre Mädels. Und die Ansage fruchtete. Im ersten Spiel sicherten sich die Werschemerinnen gleich die ersten Punkte mit dem 18:12-Sieg über Renningen. In den Partien gegen Oppenweiler/Backnang und Rutesheim konnten die Gastgeberinnen leider nicht mehr ihr volles Leistungspotential abliefern und verloren verdient. In dem Match gegen Stutensee/Weingarten holten die erschöpften Wiernsheimerinnen aber noch einmal alles aus sich heraus und erkämpften ein achtbares und zufriedenstellendes 16:20. Beim jeder-gegen-jeden-Spielmodus entschied Oppenweiler/Backnang das letzte Spiel des Tages und potentielle Finale gegen die Damen aus Stutensee/Weingarten dann deutlich für sich. Den dritten Platz sicherten sich die Rutesheimerinnen vor Wiernsheim und Renningen.

Auch wenn sich die Werschemer-Teams allesamt auf den hinteren Rängen wiederfinden und sportlich nicht die größten Akzente setzen konnten, bleibt ein Eindruck: Egal, ob Hochleistungs- oder Amateursport, die Wiernsheimer Handballfamilie durfte wieder einmal Gastgeber eines tollen Turniers mit spannenden Momenten, witzigen Anekdoten und schönen Begegnungen sein. Dazu braucht es auch kein Santiago Bernabéu-Stadion in Madrid und keine Skisprungarena in Bischofshofen – die Lindenhalle reicht völlig aus.

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