Unter der Woche musste sich unsere Erste in einem Duell der Tabellennachbarn dem SV Illingen deutlich mit 0:3 geschlagen geben. Man zeigte in diesem Spiel wie auch schon in der Vorwoche bei der 2:3 Auswärtsniederlage gegen den TSV Kleinglattbach wieder keine gute Leistung und verlor verdient. Dementsprechend schlecht war die Stimmung vor dem Duell am Sonntag gegen den VfR Sersheim. Der VfR stand auf Tabellenplatz Zwei, hatte mit einem Sieg noch theoretische Chancen auf den direkten Aufstieg und hatte über die gesamte Saison nur ein einziges Spiel verloren. Einziger Lichtblick aus Wiernsheimer Sicht: Eben diese eine Niederlage kassierte Sersheim im Hinspiel gegen unseren TSV, als man den Favoriten mit einer furiosen Leistung mit 4:0 aus dem eigenen Stadion schoss. Noch war es also zu früh den Kopf hängen zu lassen.
Obwohl es tabellarisch für unsere Mannen um nicht mehr viel ging, wollte man die Saison nach den zwei vergangenen Pleiten immerhin mit einem Erfolg beim heimischen Pfingstturnier beenden und damit dem scheidenden TSV-Coach Sven Ebert noch ein letztes Abschiedsgeschenk bescheren.
Der Favorit aus Sersheim legte stark los und dominierte zunächst den Ballbesitz. Auch die ersten Abschlüsse gehörten den Gästen, strahlten aber wenig Gefahr aus und verpassten meist das Tor von TSV-Keeper Mike Linck. Es dauerte etwas, aber unsere Mannen fanden nach rund 10 Minuten besser in die Partie und man traute sich offensiv nach und nach mehr zu. Unsere Jungs kombinierten sich teils ansehnlich an den Sechszehner des Gegners, Abschlüsse blieben allerdings zunächst Mangelware. Das physisch starke Mittelfeld-Duo aus Lukas Müller und Kevin Braun hielt die Mitte gut dicht, weshalb der VfR vermehrt über Außen kam. Dort machte der linke Flügelstürmer der Gäste unserer Defensive immer wieder Probleme und sorgte mit scharfen Flanken mehrmals für Gefahr. Einmal vergab der Sersheimer Stürmer nach flacher Hereingabe aus wenigen Meter, ein andermal warf sich Linck gerade noch so in den Abschluss und parierte stark. Bedingt durch den starken Wind, waren die Ecken der Gäste relativ ungefährlich. In der 24. Minute verletzte sich Innenverteidiger Tom Bessler bei einem Zweikampf und wurde durch Niels Kühn ersetzt. Nun war so langsam auch unser TSV offensiv am Zug. Nach einem Steckpass von Semih Schiller, stürmte Flügelspieler Jonathan Dick in den Sechzehner, scheiterte aber am VfR-Schlussmann. Auch der TSV kam nun zu einigen Eckbällen, welche aber ebenfalls ungefährlich blieben.
Es sah eigentlich alles danach aus, als würde es mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen, bis sich umtriebige Dick in der 43. Spielminute auf der rechten Seiten den Ball erkämpfte und dann einfach nicht mehr zu halten war. Der Flügelstürmer drang in den Strafraum ein und legte uneigennützig quer auf den komplett freien Schiller, welcher nur noch einschieben musste. Sersheim ließ den Rückstand aber nicht auf sich sitzen und brachte kurz darauf eine weitere gefährlich Flanke in den Werschemer Sechszehner, wo der VfR-Stürmer zum Abschluss kam. Mit einem Weltklasse-Reflex lenkte Linck den Ball gerade noch so an die Latte, von wo der Ball zurück ins Spielfeld prallte. Dort schnappte sich Louis Rühle das Spielgerät, preschte bis in die gegnerische Hälfte vor und gab weiter auf David Meeh. Dessen Flanke legte Schiller mit vollem Körpereinsatz für seinen Sturmpartner Max Dienstbier ab. Dieser versäumte es aber diesen astreinen Konter zu veredeln und schob die Pille knapp am Tor vorbei. Mit dieser turbulenten Schlussphase ging es in die Halbzeitpause.
Das Motto für die zweite Halbzeit war klar: Das lassen wir uns nicht mehr nehmen! Sersheim war entsprechend gefrustet und legte los wie die Feuerwehr. Die TSV-Defensive hielt diesem Ansturm zunächst stand und man konnte auch vereinzelte Konter fahren. Man wusste sich defensiv aber immer mehr nur noch mit Fouls zu helfen, was schließlich zu einem Freistoß aus vielversprechender Position führte. Bei diesem verlor Rühle das Kopfballduell mit seinem Gegenspieler und der Flügelspieler der Gäste versenkte das Spielgerät mit einem starken Kopfball. Das Spiel verlief nun absolut auf Augenhöhe und es entwickelte sich eine umkämpfte, aber faire Partie ohne viele Fouls. Der VfR musste dem hohen Tempo nun langsam Tribut zollen, was unseren Jungs immer mehr Räume bot. Nach einem Foul am eingewechselten Marcel Bührer, bekam der TSV einen Freistoß aus rund 40 Meter Tordistanz zugesprochen. Diesen nahm sich Kühn und schlug das Spielgerät Richtung Tor. Der Ball wurde länger und länger und schlug letztlich perfekt am langen Pfosten ein. Ein absolutes Traumtor, welches Kühn mit unserem ebenfalls für seine Freistöße bekannten Spielertrainer Ebert feierte.
Nun galt es die die erneute Führung über die Zeit zu bringen. Sersheim versuchte nochmal alles scheiterte aber an der an diesem Sonntag besonders stabilen Viererkette um Abwehrboss Jonas Braun. Dafür bekam der TSV auf der anderen Seite die Chance den Sack zu zu machen. Einen Abschluss von Schiller parierte der Keeper aber stark. Kurz darauf war es erneut Schiller der, nach einem schnell ausgeführten Freistoß für Gefahr sorgte. Statt aber selber abzuschließen, stellte dieser den Körper rein und legte perfekt für den ebenfalls eingewechselten Philipp Deptula auf. Diesem versagten in seinem vorerst letzten Spiel für unseren TSV, aber die Nerven und legte den Ball deutlich am Tor vorbei. Kurz vor Schluss scheiterte dann Meeh ebenfalls am Torwart der Gäste. Der TSV brauchte aber keinen weiteren Treffer, da der sehr gute Schiedsrichter kurz darauf die Partie beendete.
Mit einer bärenstarken Leistung beendet unsere Erste die Saison und schenkt unserem Trainer Sven Ebert noch einen letzten Dreier im TSV-Dress. Nach einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen ist ein versöhnlicher Abschluss umso wichtiger. Wir bedanken uns bei Sven für den Aufwand und die gute Zeit. Ein weiteres Dankeschön gilt unseren Fans für die tolle Kulisse. Wir sehen uns nach der Sommerpause.
Es waren dabei: Mike Linck (TW), Cedric Meeh (C), Jonas Braun, Tom Bessler, Louis Rühle, Lukas Müller, Kevin Braun, Jonathan Dick, Max Dienstbier, David Meeh, Semih Schiller, Philipp Deptula, Niels Kühn, Marcel Bührer.